Markus*
Die Gründe, warum Markus bei mir eine Therapie machen wollte, waren, dass er ein „Gottvertrauen vermisse“, dass ihn starke Verlustängste plagen, und dass er sich in der Partnerschaft nicht auf Augenhöhe fühlte. Er war damals fünfunddreißig Jahre alt und hatte bereits umfangreiche psychologische Hilfe in Anspruch genommen.
Markus ist das zweite Kind aus der zweiten Ehe seiner Mutter. Deren Stressbelastung während der Schwangerschaft war hoch, weil die Ehe nicht harmonisch war. Als er drei Jahre alt war, trennten sich die Eltern. Dann heiratete die Mutter wieder, als er viereinhalb Jahre alt war. Mit dem Stiefvater gab es ständig Probleme. Seinen leiblichen Vater traf er erst, als er achtzehn Jahre alt war, und zu ihm entwickelte sich in der Folge eine gute Beziehung.
Im Kindergarten und in der Schule war er gut integriert, verließ sie aber nach dem Realschulabschluss, weil er sich dort nicht wohlfühle. Er machte eine Ausbildung und war in seinem Beruf erfolgreich. Im Alter von siebenundzwanzig Jahren hatte er bei einem Auslandsaufenthalt seine Frau gefunden, mit der er inzwischen zwei Kinder hat. Inzwischen war er ständig auf der Suche nach einem befriedigerenden Beruf und besuchte deshalb immer wieder unterschiedliche Seminare. Auch diese Ratlosigkeit hatte ihn zu mir geführt.
* Name geändert.