Fallbeispiel 1

Paul*

Paul wurde mir mit zwölf Jahren vorgestellt und kam bedrückt und in sich gekehrt in meine Sprechstunde. Vor der ersten Behandlung wurde er aufgefordert, ein “schönes” Bild zu malen; er brauchte aber er sehr lange, um zu beginnen und wurde auch in der vorgegebenen Zeit nicht fertig.

Seine Mutter berichtete, dass wegen ihres Alters in der Schwangerschaft eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt wurde. Außerdem litt sie an einer Schwangerschaftsdiabetes. Bedingt durch ihre sehr große Schmerzempfindlichkeit entschloss sie sich bei der Geburt für eine Rückenmarksbetäubung. Bis zum zehnten Lebensmonat stillte sie ihren Sohn unabhängig von der Tageszeit etwa alle zwei Stunden, sowohl während des Tages als auch in der Nacht. Danach führte sie nach dem Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ einen geregelten Schlafrhythmus ein. Nach einer Erkrankung im ersten Lebensjahr wurde bei Paul eine Lumbalpunktion durchgeführt.

Nachdem Paul sich in seinem ursprünglichen Kindergarten nicht wohlfühlte, entschloss sich seine Mutter, einen anderen Kindergarten zu wählen. Nach der Einschulung ging er ungern zur Schule, und besonders vor Klassenarbeiten klagte er oft über Kopfschmerzen, um zu Hause bleiben zu können.

Bild 1: Vor der ersten Behandlung wurde er aufgefordert, ein Bild zu malen. Er brauchte eine lange Zeit, um zu beginnen. Dadurch wurde er auch nicht in der vorgegebenen Zeit fertig. Seine depressive Stimmung ist auf dem Bild deutlich zu erkennen.

Bild 2: Sofort nach der ersten Behandlung benutze er keine schwarze Farbe mehr. Es regnet zwar noch, doch der Baum hat einen guten Stamm mit Wurzeln.

Bild 3: Am Ende der Behandlung malte er einen schönen Blumenstrauß.

*Name geändert